AWO-Motor läuft nach Coronaeinschränkungen wieder rund

Jahreshauptversammlung mit Ehrungen im sanierten Georg-Bickel-Haus

Auch wenn er es bei seiner Wiederwahl 2021 bereits angekündigt hatte, so war seine Mitteilung am Ende der Jahreshauptversammlung, in sein letztes Amtsjahr zu gehen, die prägende und allgemein bedauerte Botschaft in einer zügigen und harmonischen Sitzung: Hans-Jürgen Moser, mit Lob von offizieller Seite (Bürgermeister und Kreisvorsitzender) und aus der Mitgliedschaft (Sven Olthoff und Bernd Hauptfleisch) geradezu überschüttet, wird im kommenden Jahr nicht mehr als Vorsitzender des Ortsvereins der Arbeiterwohlfahrt zur Verfügung stehen. Zwar ist er erst seit sechs Jahren im Amt, aber in dieser Zeit hat er sich mit zwei großen Sanierungsabschnitten des Georg-Bickel-Hauses mit einem Volumen von 210.000 Euro bleibende Verdienste erworben und er hat auch das breite Angebot der AWO über die Zeit der Corona-Pandemie gerettet und es unmittelbar nach Aufhebung der Einschränkungen wiederbelebt. In seiner Begrüßung freute sich Moser über die Anwesenheit des Ehrenvorsitzenden Gerd Dember und dankte ihm für die neuerliche Gestaltung des Jahresprogrammflyers, der in den letzten Wochen an alle Haushalte verteilt wurde. Dass ein Tag nach der Eröffnung erneut mehrere Gemeinderäte der SPD-Fraktion den Weg zur AWO gefunden hätten, zeige die Wertschätzung der Ortsvereinsarbeit.

Ein ehrendes Gedenken galt den verstorbenen Mitgliedern Edmund Franke und Karlheinz Stamm, wobei Moser an die großen Verdienste des Ehrenvorstandsmitglieds Franke während dessen 63-jährigen Mitgliedschaft erinnerte. Auf die Trauer folgte die Freude, einige Mitglieder für ihre Treue auszeichnen zu können. Für zehnjährige Mitgliedschaft wurden Helga und Hans Jöst, für 25 Jahre Christa Pittner und für 40Jahr Margareta Hack durch den Ortsvereins- und den Kreisvorsitzenden Gerhard Kleinböck ausgezeichnet. Letzterer erinnerte in seinem Grußwort an die Volksabstimmung zur Bildung des Landes Baden-Württemberg im Jahr 1952 und bedauerte, dass die Arbeiterwohlfahrt dieser Entwicklung nicht gefolgt sei und sich immer noch in Baden und Württemberg untergliedere. In Baden sei „Rhein-Neckar“ der größte Kreisverband mit 3.000 Mitgliedern, wobei er innerhalb der über 30 Ortsvereine Laudenbach mit seinen zahlreichen Aktivitäten, großem ehrenamtlichen Engagement und eigener Begegnungsstätte besonders hervorhob.

Bürgermeister Benjamin Köpfle, nach eigenem Bekunden auch „überzeugtes AWO-Mitglied“, würdigte die großartige Arbeit für die Menschen im Ort  gerade in Zeiten, in denen man von Krise zu Krise und schlechter Nachricht zu schlechter Nachricht lebe. Mit der Ortsranderholung (ORE) für die Kinder biete man den Eltern ein Angebot verlässlicher Betreuung in den Ferien und die regelmäßigen Angebote für die erfahrene Generation seien beispielhaft. „Für Laudenbach ist es wichtig, dass es die AWO gibt“, so Köpfle, der sich bei den Verantwortlichen, allen voran dem Vorsitzenden, auch namens der Gemeinde bedankte und das „tolle Ergebnis“ der neuerlichen Sanierung mit dem Ziel, gänzlich Barrierefreiheit zu schaffen, lobte. Die Gemeinde habe einen bescheidenen Obolus für die Erneuerung der Fenster beigetragen. Die Liegenschaft präsentiere sich jetzt insgesamt in einem beispielhaften Zustand, konstatierte das Ortsoberhaupt.

In seinem Rechenschaftsbericht erinnerte Moser an die letzte Jahreshauptversammlung im Juli vergangenen Jahres und freute sich, dass man in deren Folge wieder zu einem geordneten Programm zurückkehren konnte. Im Mittelpunkt des Zeitraums habe der dritte Sanierungsabschnitt gestanden und es sei bemerkenswert, dass man trotz Bautätigkeit nahezu alle Veranstaltungen habe durchführen können, weil die Gäste Einschränkungen wie ausgelagerte Toiletten in Kauf genommen hätten. Ein Höhepunkt sei die Ortsranderholung mit einer Rekordbeteiligung von 72 Kindern gewesen, die man erneut in der Bergstraßenhalle habe durchführen können. Mosers Dank galt seinem Vorstandsteam und den fleißigen Helferinnen Helga Gumpert, Margot Hellmann und Judith Izi sowie Elke Riedel für die regelmäßige Stuhlgymnastik bei den Seniorentreffs und Ingrid Heisel für die gute Zusammenarbeit mit der Außenstelle der Volkshochschule. Abschließend hatte Moser noch eine schlechte Nachricht: wegen des voraussichtlich nicht ausreichenden Zimmerkontingents in dem vorgesehenen Hotel könne es sein, dass man die Mehrtagesreise, für die bereits über 30 Anmeldungen vorlägen, absagen müsse.

ORE-Koordinator Csaba Kristof berichtete über die abgelaufene und die kommende Ferienfreizeit, die binnen Minuten ausgebucht gewesen sei. Erfreulicherweise hab man bereits jetzt eine ausreichende Zahl an Betreuern und es würden sich immer mehr Vereine in die Programmgestaltung einbringen.  Die durchgeführten Halbtagsfahrten ließ Margot Hellmann nochmals Revue passieren. Im neuen Jahr habe man bereits die Faschingsveranstaltung mit den Weinheimer Blüten besucht und am 20. April führe die Eröffnungsfahrt wie gewohnt zum Modehaus Adler in Haibach. Hellmann kündigte an, dass sie die Verantwortung für die Ausflüge gerne in andere Hände übergeben würde, wobei sie diesbezüglich in Gesprächen sei. In seinem Kassenbericht schilderte Csaba Kristof eine durch Spenden und Zuwendungen sehr positive Momentaufnahme, die sich aber durch die Abrechnungen der Baumaßnahme noch gravierend verändern wird. Vanessa Bausch bestätigte eine einwandfreie Kassenführung und auf ihren Antrag wurden Kassierer und Vorstandschaft einstimmig entlastet. Die restliche Tagesordnung mit Aussprachen, Terminen und „Verschiedenem“ wurde in Windeseile erledigt, so dass Moder nach rund einer Stunde zu Kaffee und Kuchen, gesponsert von seiner Ehefrau Ingrid, einladen konnte.   hb