Lenz sorgt für süße Abkühlung

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© DiesbachMedien | Ausgabe: Weinheimer Nachrichten | Hemsbach / Laudenbach | 11.08.2018 | Seite 13

Ortsranderholung: Bürgermeister schaut beim Georg-Bickel-Haus der AWO vorbei und erfreut die Kinder mit Eis

Laudenbach. „Auf die Plätze…“, Bürgermeister Hermann Lenz kam gar nicht dazu, den Startbefehl zu Ende zu formulieren. Überwältigt vom Ansturm gab er es auf, das Füllhorn der beiden prall gefüllten Beutel zu verteidigen und verteilte deren Inhalt zügig unters begeisterte Jungvolk. Worauf der bis dahin unüberhörbare Geräuschpegel auf Zimmerlautstärke sank und 53 Kinder ihr schokoummanteltes Vanilleeis am Stil schleckten.

Es ist ein alljährlich wiederkehrende Ritual, das der Bürgermeister sich ungeachtet jedes Termindrucks gönnt. Irgendwann während der „Ortsranderholung“ (ORE), zu der die örtliche AWO zum dreiwöchigen Sommerfest der lebhaften Art einlädt, taucht der Rathauschef zur Begrüßung der jungen Gäste auf.

Und zum Dank an AWO-Chef Hans-Jürgen Moser und seine Mitarbeiter im Ortsverband. Die müssen, allen voran Günter Wernz mit Headset und Argusaugen, im Getümmel der Rasselbande zuweilen Nerven wie Stahlseile haben und sind doch geradezu verknallt in die Sechs- bis Elfjährigen.

Beispielsweise dann, wenn Schnitzel und Pommes Kinderherzen höherschlagen lassen oder wenn es, wie an diesem Freitag, feines Fischfilet mit Reis und Brokkoli gibt.

Melita Weiß schwingt das Zepter in der schmucken Küche, die (wie übrigens das komplette AWO-Heim) seit Kurzem im neuen Glanz erstrahlt. Helga Gumpert, Christel Probst und Florian Thirolf gehen ihr hilfreich zur Hand.

Dass die ehrenamtlichen Helfer Jahr für Jahr bei der Sache sind und „bis uff e paar Auswärdische“ Laudenbacher sind, freut Bürgermeister Lenz besonders. Auswärtige finden sich auch unter den acht jugendlichen Betreuern, die sich liebevoll, aber, wenn‘s denn mal sein muss, auch mit der gebotenen Strenge um die Kinderschar kümmern.

Alicia Novak und Markus Güttler etwa kommen aus Mannheim, Bastian Wagner (Emilia huckepack auf dem Rücken, Aufkleber „Isch bin dorschgeknallt“ auf dem Hemd) ist Laudenbacher.

Sie alle, auch Nellie Hackenbroch, sind vom AWO-Kreisverband via Aufruf „rekrutiert“, und haben ihre eigenen Ferien für drei Wochen unterbrochen, um gegen ein kleines Taschengeld, vor allem aber aus schierer Freude, mit den Kindern zu arbeiten.

Das geht so: Bastian mit „strenger“ Stimme „Jetzt aber dalli, Fynn, lass den Ball mal liegen und komm zum Fotografieren“. Und Fynn spurt, gesellt sich zu den anderen und Günter Werz schießt ein Gruppenfoto – auf nachdrücklichen Wunsch des Bürgermeisters vor dem Reklameschild „vun de Ourewaldquell“, weil die nämlich „alle nicht alkoholischen Getränke für die ganzen drei Wochen sponsern“. he

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Eine „süße Tradition“ bei der AWO-Ortsranderholung in Laudenbach. Am Freitag schaute Bürgermeister Hermann Lenz am Georg-Bickel-Haus vorbei und sorgte für die Abkühlung von innen.
Bild: Günter Wernz